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zu Besuch bei Susann und Yannic

Wir haben Susann und Yannic in ihrer wunderschönen Wohnung in Berlin Wedding besucht. Eine absolute Ehre für uns, denn wir sind schon lange Fans ihres Foodblogs Krautkopf und ihrer weltbesten Hochzeitsfotografie Paul liebt Paula

Könnt ihr euch ganz kurz vorstellen und erzählen, was ihr beruflich so macht? 

S&Y:Wir sind Susann & Yannic, 27 und 31, beide Fotografen.

Ihr kommt beide nicht aus Berlin. Was hat euch hierher verschlagen und wieso ausgerechnet in den wilden Wedding? 
S&Y: Berlin hat uns immer verzaubert. Bevor wir hierher gezogen sind, hatten wir schon viele Freunde hier und da wir uns als Hochzeitsfotografen ganz frei einen Lieblingsort zum Wohnen aussuchen konnten, haben wir gar nicht lange überlegt und sind dem Zauber der Stadt einfach gefolgt. Im Wedding sind wir eigentlich nur gelandet, weil ein Teil von Yannics Familie hier lebt. Wir wussten vorher gar nicht, wohin wir da ziehen und waren kurz nach dem Umzug etwas ernüchtert. Viele unserer Freunde sind von Moabit oder Prenzlauer Berg nach Kreuzberg und Neukölln gezogen und plötzlich saßen wir „allein“ hier im Wedding. Ganz schnell haben wir uns dann aber pudelwohl gefühlt, jetzt sind wir sehr glücklich darüber, dass es uns hierher verschlagen hat.

Eure Wohnung ist wunderschön eingerichtet, wo schaut ihr euch am liebsten nach Möbeln um?
S&Y: Wir lieben Möbel mit einer Geschichte. Bei uns gibt es wenig Neues. Wir spazieren oft über Flohmärkte oder stöbern, wenn es etwas ganz Bestimmtes sein soll, in den Kleinanzeigen. Hier in Berlin gibt es außerdem so viele tolle bekannte und weniger bekannte Läden, in denen man wunderbare Schätze findet. Wir lieben zum Beispiel den Laden für Industriemöbel von Jools und Vince!

Wer sind eure Helden? 
Kennst du die Beatles?

Ihr habt den German Food Blog Award gewonnen, aber mal ganz ehrlich, gab es auch mal Tage an denen das Foto stimmt, aber das Essen so gar nicht geschmeckt hat?
S&Y: Für uns geht es bei unserem Foodblog viel um den fotografischen bzw. visuellen Aspekt. Du wirst dort trotzdem kein Gericht finden, dass uns nicht geschmeckt hat. Der Geschmack ist immer noch am wichtigsten. Klar geht auch bei uns mal etwas schief. Wir erinnern uns an Kürbisgnocchi, die zu fest geworden sind, ein Kuchen, der matschig war, Tartelettes, die schon vor dem Essen zerfallen sind. Davon gibt es dann auch mal ein Instagram und man merkt erst beim Kosten, dass etwas nicht stimmt. Es kommt aber eigentlich selten vor.

Was ist euer Lieblingsessen? 

S&Y: Unser Lieblingsessen ist kein bestimmtes, denn es ändert sich mit den Jahreszeiten. Was wir aber das ganze Jahr über essen können, sind vietnamesische und indische Currys. Je nach Saison verwenden wir unterschiedliches Gemüse, sodass es nie gleich bleibt, aber wir lieben die asiatischen Aromen.

Wer von euch beiden kann besser kochen und wer besser backen? 
S&Y: Besser kochen kann Yannic. Er hat einfach das richtige Gespür und eine tolle Gabe eine Idee bis zur Perfektion umzusetzen. Backen (außer Brot) können wir beide nicht sonderlich gut. Wir verlassen uns beim Kochen auf unsere Sinne und unseren Geschmack, beim Backen ist das leider nicht ganz so einfach. Es gibt so unglaublich viele Dinge, die man beachten und einhalten muss, dass uns das Experimentieren in dem Bereich wirklich schwer fällt.

Seit wann esst ihr vegetarisch? Gab es einen Schlüsselmoment? 

S&Y: Wir leben seit vielen Jahren vegetarisch. Yannic hat schon als Kleinkind Fleisch ausgespuckt, ich mochte es auch noch nie, aber weil es zu Hause, in der Schule oder auch später noch in der Ausbildung auf den Tisch kam, hat man es halt gegessen. Wir beide haben selbst nie mit Fleisch gekocht. So richtig bewusst und strikt dagegen entschieden haben wir uns dann aber erst seitdem wir in Berlin leben. Hier hat man als Vegetarier oder Veganer auch keine Probleme außer Haus etwas zu essen und das ist eine Sache, die wir an dieser Stadt so sehr lieben. 

Wohin soll eure nächste Reise gehen?
S&Y: Unsere nächste Reise soll auf jeden Fall nach Süditalien gehen! Wir lieben die Esskultur im Süden und uns kommen die Tränen in die Augen, wenn wir sehen, mit wie viel Leidenschaft sie dort zelebriert wird. Die Mamas machen auf den Straßen Nudeln, es wird zusammen an langen Tischen aus großen Schüsseln gegessen, man spürt die Liebe zu den frischen Zutaten. Dort ist es noch ein Erlebnis zu essen. Das möchten wir einmal miterleben.

Was sind eure Top-drei-Tipps in Berlin, um Essen zu gehen? 
S&Y: Sich auf nur drei Tops zu beschränken ist nicht so einfach. Frag uns das selbe nächste Woche noch einmal und du wirst hier drei andere tolle Restaurants lesen. Unsere liebsten vietnamesischen Currys essen wir aber schon seit Jahren bei ChénChè (Mitte), erst vor kurzem entdeckt haben wir Masala Dosa bei W der Imbiss (Prenzlauer Berg). Das ist ein großartiges traditionelles südindisches Gericht, was allerdings nur vom Chef selbst zubereitet wird! Gerade das finden wir so toll daran Freitag- oder Samstagabend in diesen Laden zu gehen. Wer sicher sein möchte, dass es Masala Dosa gibt, ruft am besten an und fragt, ob der Chef da ist. Am schönsten ist seine Freude, wenn jemand dieses Gericht bestellt! Toll ist es auch bei Bejte Ethiopia (Schöneberg). Dort isst man äthiopisch mit den Händen von einer großen Platte, was großartig als Gruppe ist. 
Jetzt schon aufzuhören weiterzuschreiben, schmerzt…können wir die Frage auf 10 ausweiten? 

Na da weiß ich ja worüber ich euch beim nächsten Mal weiterbefragt. Habt ihr schon mal darüber nachgedacht selbst ein Restaurant aufzumachen? 
S&Y: Man spinnt ja viel herum. Unser Foodblog ist uns eigentlich zu wenig, um den Menschen unsere Küche näherzubringen. Wirklich gern würden wir das noch auf einem anderen Weg tun. Deswegen versuchen wir auch immer mal wieder kleinere Dinner o.ä. zu organisieren und Menschen an unserem Tisch zusammenzubringen. Ein Restaurant käme für uns aber trotzdem nicht in Frage. Das würde zu sehr in Stress ausarten und für uns ist das Kochen eigentlich eher entspannend und meditativ. Wir genießen dann lieber selbst die unglaubliche Auswahl an tollen Restaurants in Berlin und lassen uns bekochen.

 

Liebe Susann lieber Yannic ganz, ganz lieben Dank für Eure Zeit.