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Einblicke durchs Seidenpapier - Atelierbesuch bei Kim Bartelt

Werbung | Geometrische Formen aus Seidenpapier auf Leinwände angeordnet, die Werke der Künstlerin Kim Bartelt erzählen über die zahlreichen Facetten des Lebens. Die Künstlerin ‘malt’ mit Seidenpapieren. Die oftmals von vorherigen Arbeiten übrig gebliebenen beschnittenen Papierstücke werden von ihr ausgewählt und mit anderen ‘gefundenen' Formen neu komponiert. Durch Ihre Farb- und Formgebung wirken die Bilder beruhigend und meditativ, gleichzeitig beinhalten sie eine spannende Energie, welche durch die teilweise archaischen Formen unterstrichen wird. In ihrem Atelier im Berliner Stadtteil Wedding entstehen eindrucksvolle Bilder. Wir haben Sie besucht und uns Einblicke durchs Seidenpapier verschafft.

Spiel mit dem sichtbar Verborgenem

Die Arbeiten von Kim Bartelt folgen seit einigen Jahren einem minimalistischen Ansatz. Aus Seidenpapieren, die die Künstlerin seit zwei Jahrzehnten sammelt klebt sie die gefunden Formen auf den Untergrund. Die Eigenheiten der Papiere, Falten, Knicke, oder eine rohe Kante bieten Inspiration und bestimmen zu einem gewissen Grad das Ergebnis des endgültigen Stückes. Die neueste Serie „Raw“ von Kim Bartelt besteht aus großen bis mittleren Formaten auf Leinwänden aus Leinen und Jute. Eng verbunden mit ihrem letzten großen Arbeitszyklus arbeiten diese Bilder weiterhin mit Schichten und dem was dazwischen liegt. Dabei ist der Betrachter aufgefordert das Bild als Einheit wahrzunehmen und die Nuancen fragmentiert in neuen Teil- oder gar Einzelformen zu durchdringen. So lassen sich Schicht für Schicht Details erkennen, die dem kurzen Blick verborgen bleiben. Die offensichtliche, harmonische Leichtigkeit ist bei näherem Betrachten dann doch vielmehr von Tiefe und Veränderungen geprägt als zunächst wahrgenommen.

Wenn die Papiere auf die Oberfläche geklebt werden, erhalten sie Dellen, kleine Risse und Spuren. Diese ungeplanten ‘Falten’ und Risse sind genau das was die Künstlerin an den Seidenpapieren so interessiert, denn sie erinnern an Haut, und somit an die Fragilität des Lebens. Obwohl das Seidenpapier die Oberfläche bedeckt, ist durch die Transparenz des Papiers der Untergrund immer erkennbar.

Metaphern für die Vielfalt des Lebens

Bilder voller Leichtigkeit

Kim Bartelt studierte Kunstgeschichte in Paris und anschließend an der Parsons School of Design in New York, wo sie mit dem Bachelor of Fine Arts in Malerei abschloss. Ihre erste persönliche Ausstellung hatte sie in der Villa d'Este in Como, Italien. Gefolgt von zwei Einzelausstellungen in Berlin und regelmässigen Gruppenausstellungen in den USA, Berlin, London und Paris. Im März diesen Jahres hatte sie eine Ausstellung bei Cadogan Contemporary in London und eine Ausstellung in Mexico City ist in Planung.

Mehr Infos zu den Werken:

www.kimbartelt.com

insta: @kim.bartelt

Bilder: Jules Villbrandt | Text: Wilkin Schröder