Zu Besuch bei karakulowa
Laden- und Studiobesuch
Es gibt Orte in Berlin, die sind einfach schöner als andere Orte. So auch der Laden von Modedesignerin Lilija Meier, in dem sie ihr eigenes Label karakulowa verkauft und zusätzlich allerhand feinst ausgelesene Produkte, von Seifen und Kerzen über Möbel. Als Lilija den Laden mietete, hatte sie keine Ahnung, dass sich unter dem Putz alte Kacheln einer Fleischerei verbergen. Sie hat da quasi eine Art Schatz gefunden, der nicht besser zu ihren karakulowa Hemden passen könnte. Die zarten, meist floralen Prints haben nämlich genauso eine Geschichte zu erzählen, denn alle Teile, die Lilija in ihrer Kollektion anbietet, sind aus alten Stoffen entstanden. Upcycling at its best.
Du beweist in deinem Laden einen exzellenten Geschmack für Einrichtung und Arrangements, wo bekommst du deine Ideen her?
L:Danke für das Kompliment. Ideen entstehen in Momenten, in denen gesammelte Eindrücke aufeinandertreffen und etwas Neues bilden. Zum Beispiel beim Schlafen. David Lynch hat direkt nach dem Aufstehen Notizen von seinen Träumen gemacht, in einer Box gesammelt und später versetzt ausgekramt, um sich selbst zu inspirieren. Ich sauge meine Umwelt wie einen Schwamm auf. Deshalb gönne ich mir viel Zeit und Luft in der Natur, wo sich meine Gedanken beflügeln können. Vor allem in einer so lebendigen Stadt wie Berlin ist es nicht schwer tolle Orte, Menschen oder Musik zu finden, die mich inspirieren. Am Ende muss alles irgendwie harmonisch sein und leicht von der Hand gehen.
In deinem Studio sieht man, dass momentan Frida Kahlo eine Rolle spielt. Wieso gerade sie?
L:Frida Kahlo ist nicht unbedingt meine Muse aktueller Entwürfe. Sie begleitet mich schon länger. Eine Frau aus dem Hinterland, die mir Kraft gibt, anhand ihrer ausdrucksstarken Art gelebt zu haben und mit Schicksälen, als auch politischen Begebenheiten umzugehen.
Wer sind deine Designhelden?
L:Ich verfolge "WOOD WOOD" seit einigen Jahren und bin stets über deren Entwicklung positiv gestimmt. Die Designphilosophie bleibt sich treu und trotzdem nicht stehen. Die Shows sind belebend. Eine Marke, der ich immer wieder gerne begegne.
Wenn man schon mal in der Gegend ist, wo sollte man nach einem Besuch in deinem Laden im Kiez noch hin?
L: Man sollte das Sanierungsprojekt der Baugruppe "Am Urban" besuchen. man darf sich mit verschiedensten Meinungen befassen. Ich passiere die Fläche gerne mit meiner Tochter, weil dort eine magische Ruhe herrscht, die Zeit etwas langsamer vergeht, als an einer tosenden Hauptstraße 100 m weiter entfernt. Und die Graefestraße hat mittlerweile tolle Läden und ist allemal einen kleinen Flaniergang wert.
Hier findet ihr karakulowa:
karakulowa /Graefestraße 65/ 10867 Berlin